12.08.11
Größere Kartenansicht Dumfries -> Culzean
Als heute morgen die Kinder, wie jeden Morgen, zu uns in den Alkoven geklettert kommen, um mitzuteilen, dass sie jetzt wach und einem Frühstück nicht abgeneigt wären, hofften wir schon auf gutes Wetter, denn es war immerhin kein Prasseln auf unser Womodach zu vernehmen. Wir wurden aber enttäuscht, denn es fiel ein heftiger Sprühregen, der zwar keinen Lärm, dafür aber in der Lage war uns in Nanosekunden, auf dem Weg zu den Sanitärräumen, zu durchnässen.
Schon gestern hatten wir uns vorgenommen, ein Stück Richtung Norden ins Landesinnere zu fahren, um dort das Threave Castle zu besichtigen. Leider hatte aber der Sprühregen bis wir dort waren an Intensität eher noch zugenommen, so dass wir die Besichtigung kurzerhand abbliesen und uns auf den Weg zum ca. 100 Kilometer entfernten
Culzean Castle & Countrypark zu machen. Dort erwarteten wir außer einem, laut unserem Reiseführer, hervorragenden Campingplatz ein wunderschön restauriertes Schloss samt riesigem Park. Außerdem hofften wir dort natürlich auch auf besseres Wetter...
Die Fahrt dorthin führte uns quer durch die schottischen Lowlands, die uns trotz des Wetters begeisterten, denn sie lieferten genau das, was wir im Urlaub suchen, im Überfluss: Viel raue Natur und wenig Bebauung und Menschen.
Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel und stellten erfreut fest, dass zumindest der Wettergott ein Einsehen mit uns hatte und der Regen aufhörte. Auch der Stellplatz war nach unserem Geschmack, denn er bot eine tolle Aussicht auf das Meer und befand sich exakt 2 Gehminuten von besagten Schloss und Park entfernt.
Wir verbrachten den Rest des Tages damit, quer durch den Countrypark zuwandern und erfuhren dabei noch das es an dieser Küste ein Leichtes sein sollte, Schweinswale und Walhaie zu beobachten. Zurück am Womo machten wir uns bewaffnet mit Ferngläsern und Fotoapparat gleich nochmal auf die Pirsch, hatten aber kein Glück. Zumindest kam aber gegen Abend das erste Mal seit wir in Schottland waren die Sonne durch und wir packten umgehend unseren Grill aus, um das gebührend zu feiern!
13.08.11
Größere Kartenansicht Culzean -> Oban
Heute morgen mussten wir eine Entscheidung treffen: Entweder wir halten uns die nächsten Tage in Glasgow und Umgebung auf, oder wir machen einen größeren Sprung Richtung Norden. Ausschlaggebend war letztendlich der Wetterbericht, denn dieser versprach für das Wochenende weiter im Norden sogar endlich mal etwas Sonne.
Also machten wir uns gegen späten Vormittag auf den Weg. Unser Ziel war ein kleiner Campingplatz in Oban, westlich von Ford Williams am Firth of Lorn gelegen. Laut Navigation gerade einmal 140 Meilen entfernt, aber der Weg sollte mir noch einiges abverlangen...
Schnell war Glasgow erreicht, dass wir aber wie geplant nur streiften und zum verhältnismäßig günstigen Tankstopp nutzten. Dann ging es auf einer Schnellstraße weiter bis zum Loch Lomond und dort begann der Spaß: Die Landschaft wurde zwar immer beeindruckender, so dass wir fast ein schlechtes Gewissen bekamen hier ohne längeren Stopp vorbei zu fahren, im gleichen Maße wurde die Straße aber leider immer enger und kurvenreicher. Schließlich lehnte sie sich eng an steile Felswände an der einen Seite und fiel zur anderen Seite steil ab zum See und war dabei nur noch so breit dass wir nur mit Mühe am entgegenkommenden Verkehr vorbei kamen. Es sei nur soviel gesagt, die folgenden 100 Kilometer kamen mir vor wie 500! Aber: Es gelang mir das Womo unversehrt an unser heutiges Etappenziel zu bringen, auch wenn wir auf dem letzten Stück, einer "single track road", aufgrund Gegenverkehrs, nochmal gut 250 m rückwärts setzen durfte.
Der Campingplatz hielt was er versprach, denn er lag am Hang hoch über dem Firth of Lorn mit tollem Panorama Blick. Kurzum beschlossen wir uns für die heutige Fahrt insofern belohnen, dass wir hier für zwei Nächte unser Lager aufschlagen.
Nachdem wir uns eingerichtet hatte, machte ich mich daran, unsere Angeln aufzurüsten, denn bei dem Firth handelt es sich ja um Salzwasser und somit ist das Angel ohne Auflagen erlaubt. Wir folgten den Tip der Einheimischen und suchten uns eine nette Angelstelle. Dort verbrachten die Jungs und ich einige Stunden, wenn auch ohne zählbaren Erfolg. Aber den nächsten Tag wollten wir es auf jeden Fall weiter versuchen.
14.08.11
Größere KartenansichtDie Wettervorhersage vom Vortag sollte recht behalten! Als wir die Rolladen am Morgen öffneten, begrüßte uns strahlender Sonnenschein. Schnell sorgten wir für ein gescheites Frühstück und schnürten dann die Wanderstiefel. Genau gegenüber unseres Campingplatzes liegt nämlich mitten im Firth of Lorn die unbewohnte Insel Kerrara. Um dorthin zu kommen, nutzt man eine kleine Personenfähre. Um den Fährmann seine Absicht überzusetzen mitzuteilen, hisst man am Ufer eine Signalflagge, um anschließend für kleines Geld auf die Insel gebracht zu werden.
Auf der Insel waren dann drei verschiedene Wanderwege ausgeschildert. Unter anderem eine zweistündige Wanderung zu einer Robbenkolonie auf der anderen Seite der Insel, die wir, nach kurzer Absprache, gleich in Angriff nahmen.
Die gesamte Insel ist fest in der Hand von grasenden Nutztieren, die sich auf ihr völlig frei bewegen können. Im Laufe unserer Wanderung trafen wir auf Highland - Rinder inklusive Kälbchen, Shetland Ponys und, natürlich, Schafe. Nur Robben haben wir leider nicht angetroffen, obwohl wir die kleine vorgelagerte Insel, auf der sich die Kolonie befinden sollte, gefunden hatten. Das trübte das Vergnügung aber nur kurz, denn wir kletterten auf zahlreiche Felsspitzen und entdeckten einen tollen Platz für ein Picknick, immer mit dem Gefühl Boden zu betreten, wo noch nie zuvor jemand gewesen ist.
Vier Stunden später waren wir wieder zurück am Wohnmobil. Obwohl recht müde, drängten die Kinder schon wieder auf erneuten Aufbruch, denn besonders Max ärgerte sich, dass wir gestern keinen Fisch gefangen haben. Sonja machte es sich am Womo in der Sonne gemütlich und wir gingen wieder runter zum Meer. Diesmal hatten wir mehr Glück, denn Max erwischte gleich zu Anfang eine kapitale Makrele! Jetzt war der Jagdinstinkt geweckt und während Sonja den ausgenommenen Fisch abholte, um ihn bis zum Abendbrot in den Kühlschrank zu legen, bemühten wir uns redlich weitere Fische ans Land zu ziehen.
Am Abend legten wir die Fische dann auf den Grill und zusammen mit selbstgebackenen Brot und gegrillten Gemüse ergab das einen leckeren Schmaus.