Hausboot Tour auf der mecklenburgischen Seenplatte
10. -15.04.2012
Meine Eltern hatten schon vor einigen Jahren die Idee zusammen mit uns in einem Hausboot über die zahlreichen Seen der mecklenburgischen Seenplatte zu schippern. Dieses Jahr machten wir endlich Nägel mit Köpfen und mein Vater charterte ein Boot bei der Firma
Kuhnle Tours.
Dabei handelte es sich um eine Primus Kormoran 1140: Ein 11,40m langes, 3,90m breites Boot mit 75 cm Tiefgang und genügend Platz für 6 bis 8 Personen.
Im Grunde handelt es sich um ein Wohnmobil auf dem Wasser, insofern sind wir unserer bevorzugten Urlaubsart doch nicht untreu geworden...
Tag 1
Nachdem wir die Osterfeiertage bei meinen Eltern verbracht hatten, machten wir uns am Dinestag kurz vor 14.00 Uhr auf den Weg zum Hafendorf Müritz, wo die Kuhnle Werft beheimatet ist und man die Boote für das Revier Müritz und mecklenburgische Seenplatte übernehmen kann.
Sobald wir die Formalitäten erledigt hatten, konnte wir schon unser Schiff, die "Trebel", betreten und wir machten uns gleich daran unsere Sache einzuräumen.
Ich persönlich machte mich aber schon bald wieder aus dem Staub, denn um 15.00 Uhr war der "Theorieunterricht" für diejenigen, die nicht über einen Führerschein für Motorboote "Binnen" verfügen, also auch für mich. Denn auch wenn es sich bei der Müritz um ein "führerscheinfreies" Revier handelt, verlangt der Gesetztgeber doch eine "Charterbescheingung", die man erst nach Abschluss einer 3 -stündigen Einweisung samt Praxis erhält. Ich hatte eine Menge Respekt vor die Größe und Masse des Schiffes, das uns die nächsten Tage beherbergen sollte, aber trotzdem gelangen mir die verlangeten Manöver recht leidlich und wir erhielten die Erlaubnis unseres Einweisers auszulaufen.
Wir hatten die vorigen Tage eine grobe Törnplanung gemacht und diese sah vor, es noch bis zum Abend zur Marina in buchholz zu fahren, was uns auch gelang. Gegen 17.30 Uhr verließen wir das Hafendorf Müritz überquerten die Müritz in Richtung Südwesten und gelangten gegen 19.00 Uhr an unser Ziel, wo wir mit einem herrlichen gebratenen Zanderfilet und Kartoffelsalat im Lokal "Zu den drei Linden" belohnt wurden.
Einweisung und Einzug:
Fahrt nach Buchholz:
Hinweis: Auf der Müritz herrscht Schwimmwestenpflicht, auf den Kanälen und den anderen Seen dann nicht mehr!
Tag 2
Schon während des reichhaltigen Frühstücks legten wir weider ab, denn heute hatten wir eine lange Etappe geplant. Es sollte erst zurück zur kleinen Müritz dann fast 100 Wasserkilometer nach Süden bis nach Rheinsberg gehen.
Leider war uns Petrus an diesem Tag nicht hold: In schöner Regelmäßigkeit zogen den ganzen Tag lang Regenschauer über das Land. Also zogen wir uns ins Innere des Bootes zurück, das aber über einen tollen "Salon" mit grandiosem Rundumblick, Tisch, Bänken, Steuerstand und, wichtig, einer Heizung verfügte. Da wir auch während der Fahrt natürlich alle Einrichtungen nutzen konnten, versorgten uns die Frauen mit Tee und Kuchen und wir Männer, auch die Kleinen, steuerten abwechselnd das Schiff in Richtung Süden.
Die artenreiche Flora und Fauna, allen voran die Vogelwelt, aber auch die zahlreichen Schleusen und nicht zuletzt die Navigation beschäftigten uns derart, dass die acht Stunden Fahrzeit fast wie im Fluge vergingen.
Apropos Fluge: Am Müritzflugplatz Rechlin - Lärz nutzten wir eine kurze Regenpause und legten am Rande des Kanals an, um meine Kollegen beim Landetraining mit der JU - 52 "D-AQUI" der Lufthansa zu beobachten. Ein tolles Erlebnis!
Am Abend erreichten wie schließlich wie geplant Rheinsberg und machten dort in unmittelbarer Nähe des Schlosses in der Marina für die Nacht fest.