08. August - 01.September
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08.08.11
Größere KartenansichtWörth / Isar -> Urk, Niederlande
Der Urlaub beginnt...
Ursprünglich hatten wir eine stressfreie, mehrtägige Anfahrt nach Amsterdam geplant. Zu diesem Zweck hatte ich meine verbleibenden Off - Tage vor den ersten Urlaubstag gelegt. Leider hatte meine Firma aber andere Pläne mit mir, so dass ich erst 36 Stunden vor der Abfahrt der Fähre nach Newcastle frei bekam.
Also fuhren wir am ersten Tag einen großen Teil der Strecke, nämlich bis Warendorf, um dort die Nacht in "Davos" zubringen, also -da wo`s- billig ist: Bei Verwandten!
Am nächsten Morgen machten wir erst einen letzten Großeinkauf und dann ging es die verbleibenden 250 Kilometer nach Holland. Im Internet hatte ich uns einen anscheinend attraktiven Stellplatz am IJsselmeer rausgesucht: Es handelte sich um die kleine Ortschaft Urk, welche ehemals ein kleine Insel war, aber nach dem trockenlegen der Polder diesen Status leider einbüßte. Immerhin liegt der Ort aber wenigstens noch am Wasser.
Gegen 15.00 Uhr kamen wir dort an und fanden einen wirklich tollen Stellplatz zwischen Yacht- und Fischereihafen vor. Wir ließen unser Wohnmobil stehen und erkundeten das kleine Fischerdorf zu Fuß. Dieses überzeugte uns mit einer Menge Charme durch niedliche kleine Gassen und alter Fischerhäuser, da Urk ja nicht erst Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Meeresboden gestampft wurde, wie so viele andere Ort in dieser Gegend.
09.08.11
Größere KartenansichtUrk -> Ijmuiden -> Newcastle
Heute Abend ist die Abfahrt unserer Fähre nach Newcastle geplant. Die verbliebenen 120 Kilometer bis zum Fährhafen Ilmuiden bei Amsterdam machen uns keine Sorge, eher der schon seit Tagen vorherrschende Westwind mit 8-10 Windstärken, der auch heute keine Anstalten macht, abzuflauen...
Erstmal fahren wir nach dem gemütlichen Frühstück nach Lelystadt, um dort das Batavia Museum zu besuchen. Keine Frage, das Schiff und die Werft, in der nach den Methoden des 17. Jahrhunderts gefertigt wird, gefallen uns sehr gut.
Anschließend geht es schnurstracks quer durch Amsterdam zum Hafen. Die Ausreiseformalitäten sind schnell erledigt und die verbleibende Stunde bis zur Verladung nutzen wir, um Essen zu kochen, denn das Buffett an Bord ist zum einen sehr teuer und verspricht bei dem Seegang auch nicht gerade ein Highlight zu werden.
Um 17.00 Uhr ist unser Womo sicher verstaut und wir beziehen unsere Kabine, die sich diesmal vorne im Bug unterhalb, der Brücke befindet und somit eine tolle Aussicht nach vorne in Fahrtrichtung bietet.
Dann laufen wir aus dem Hafen aus und der Spaß beginnt: Wir haben die Hafenausfahrt noch nicht ganz passiert, da beginnt das Schiff zu stampfen und zu rollen, das es die reinste Freude ist. Noch stecken wir es recht gelassen weg, aber gegen Abend beschwert sich Max schon über aufkeimende Übelkeit. Dies begegnen wir damit, das wir die Kinder in die Kojen stecken, aber auch Sonja fühlt sich danach nicht mehr in der Lage sich mit mir in eines der zahlreichen Restaurants oder Bars zu setzen. Also folgen wir den Kinder direkt ins Bett.
Leider ist die Nacht über nicht an Schlaf zu denken. Die Schiffsbewegungen sind dermaßen heftig, dass man nicht ruhig auf der Stelle liegen kann, ohne sich festzuhalten. Außerdem mischt sich bei Sonja und mir auch die Sorge um unser Womo ein, das eingepfercht zwischen LKWs nicht besonders viel Spielraum zum "schaukeln" hatte. Zumindest aber überstehen wir die Überfahrt, ohne das sich einer von uns Vieren übergeben muss.
10.08.11
Größere KartenansichtNewcastle -> Dumfries
Um 07.30 Uhr UTC erlöst uns der Weckruf. Inzwischen ins das Schiff auch schon im Windschatten Englands und der Seegang nimmt etwas ab. Wir versuchen sogar ein zaghaftes Frühstück und stellen dann während des Einlaufens in den Hafen erleichtert fest, das auch unser Womo die Überfahrt heile überstanden hat.
Das Ausladen und die Einreise in die UK gestalten sich wiederum unproblematisch. Dafür regnet es zur Begrüßung aus Kübeln und mich erwartet erstmals der Linksverkehr. Die Tatsache, das die ersten Meilen gleich quer durch Newcastle führten, beruhigten mich nicht wirklich, tatsächlich viel es mir nach den ersten "Roundabouts" doch leichter, als ich gedacht hatte. Gott sei Dank!
Wir hatten vor, die erste Nacht auf einem Campingplatz direkt am Hadrians Wall zu verbringen. Der Weg dorthin führte uns auch durch eine wunderbare, sattgrüne Hügellandschaft entlang an den Überresten der römischen Befestigung gegen die, in Schottland ansässigen, Stämme der Pikten.
Der Campingplatz machten auch einen tollen Endruck, aber leider gab es nur noch Plätze auf Rasen und der langhaltende Regen der letzten Tage hatte diesem soweit aufgeweicht, dass wir zwar auf den Platz, aber ohne fremde Hilfe niemals wieder runter kämen. Also fuhren wir weiter, auch, weil ein heller Streifen am Horizont im Westen Hoffnung auf weniger Regen machte.
Letztendlich durchquerten wir England komplett von Ost nach West und landeten schließlich, jetzt schon jenseits der schottischen Grenze in der Nähe von Dumfries an der Ruine von
Caerlaverock Castle. Hier versprach uns unser Womoführer eine tollen Übernachtungsplatz am Meer mit einen sehenswerten Wanderweg zu der besagten Ruine. Leider hatten wir aber auch diesmal Pech, denn die örtlichen Behörden hatte eine Höhenbegrenzung angebracht, das die Zufahrt von Fahrzeugen über 2.00m Höhe unmöglich machte.
Notgedrungen kehrten wir um, zum vorher passierten Besucherzentrum, da wir trotzdem die Burg besichtigen wollten. Immerhin hatte inzwischen tatsächlich der Regen aufgehört und wir machten eine schöne Wanderung durch die Ruine und tolle Umgebung.
Nun fehlte uns nur noch ein nettes Plätzchen für die Nacht. Hier kam uns der Zufall zu Hilfe, denn nur wenige hundert Meter hinter dem nun für Womos gesperrten Platz entdeckten wir einen kleinen Wanderparkplatz mit Picknickplatz und wunderbaren Ausblick auf die Mündung des River Nith und den Solway Firth. Hier lassen wir versöhnt den Abend ausklingen.
Unser Stellplatz für die erste Nacht
11.08.11
Nach einer herrlich ruhigen Nacht wachen wir bei regnerischen Wetter auf. Wir gönnen uns noch ein gemütliches Frühstück und fahren dann weiter nach Dumfries. Unser Ziel ist ein Supermarkt, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Dank Navigation ist dieser schnell gefunden und wir sind fast erschlagen aufgrund der schieren Größe des "Tesco", anbetracht der Tatsache, das wir uns mitten in der Provinz befinden.
Nach dem Einkauf fahren wir ein Stück zurück durch die Stadt und dann weiter nach New Abbey. Dort befinden sich gleich mehrere sehenswerte Einrichtungen: Allen voran die Reste eines Klosters und der Sweetheart Cathedral. Außerdem gibt es eine alte Wassermühle, die immer noch im Betrieb ist und auch der Ort selbst ist eine Reise wert. Wir besichtigen alles ausführlich.
Der Regen hat inzwischen etwas nachgelassen, so das wir uns entschließen nur noch ein kurzes Stück weiterzufahren, um einen kleinen Campingplatz anzufahren, der uns mehrfach empfohlen wurde.
Auf engen und mit niedrigen Mauern eingefassten Straßen geht es durch die bergige Landschaft zur Küste. Dort erwartet uns der kleine Ort Sandyhills, mit einer, selbst bei dem heutigen Wetter, traumhaften Badebucht umgeben mit den charakteristischen Bergen der schottischen Lowlands. An dieser Bucht liegt auch der angepriesene Campingplatz. Wir bekommen einen schönen Stellplatz zugewiesen und die Kinder verschwinden direkt, mit Schaufeln bewaffnet, am Strand und sind bis zum Abend nicht mehr zu sehen.
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Schottland 2011 Teil 2