Familie Ralf unterwegs....
Familie Ralf unterwegs....
Schon wärend unseres Besuches im Museum hatte es immer mal wieder kurz geregnet, auf der anschließenden Fahrt nach Stralsund öffnete der Himmel alle Schleusen. Da wir sowieso heute, mehr oder weniger, nur noch ankommen wollten, war uns das erstmal egal.

Wir hatten uns einen Stellplatz unter der neuen Rügenbrücken, nur ca. 800 m vom Stralsunder Hafen entfernt ausgesucht und fanden auch noch einige freie Plätze bei der Ankunft vor. Allerdings regnete es immer noch so kräftig, das mein Schwiegervater und ich nur schon während des Auslegen der Stromkabel völlig durchnäßt waren. Bei diesem Wetter waren selbst die 800 m bis zum Hafen zu weit und da wir noch in die Innenstadt wollten, um uns da ein gemütliches Lokal für das Abendessen zu suchen, bestellten wir kurzerhand ein Taxi, das uns trockenen Fußes zu einem kleinen italienischen Restaurant und auch wieder zurück brachte.

Leider behielt die Vorhersage auf meinem iPhone auch weiterhin recht, denn auch am nächsten Morgen regnete es immer noch ohne Unterlaß. Da fiel das Aufstehen schwer! Also verbrachten wir den Vormittag mit einem ausführlichen Frühstück, um danach wieder das Taxi vom Vorabend zu rufen, welches uns zum Oceaneum brachte.
Das Oceaneum, bei deutlich besserem Wetter fotografiert...
Schon bei der Eröffnung vor 2 Jahren hatten wir schon, damals von Bornholm kommend, einen Besuch dort eingeplant. Einzig eine 300m lange Schlange vor den Kassen ließ uns damals umdenken. Zum Glück war die Schlange heute nicht so lang, auch wenn die Ausstelungsräume gut gefüllt waren. Trotzdem gefiel allen, ob Jung und Alt die Ausstellung.
Es dämmerte schon, als wir wieder aus dem Oceaneum traten. Also machten wir uns gleich auf den Weg zu einem Fischlokal ganz in der Nähe, das uns von Einheimischen empfohlen worden war.
Mein Schwiegervater und seine Frau riefen wieder das Taxi, um noch den Hund abzuholen, der leider im Wohnmobil warten mußte, da Hunde im Oceaneum nicht erlaubt sind und wir trafen uns bei einem Störtebecker Pils und vorzüglichem Fisch in besagtem Restaurant.
Da es immer noch nicht aufgehört hatte zu regnen, nutzten wir ein letztes Mal den Service des Taxifahreres, der anschließend mit seinem Umsatz dank des Wetters und der Camper nicht unzufrieden sein konnte, um wieder zurück zum Stellplatz zu kommen. Inzwischen stand Selbiger schon einige Zentimeter unter Wasser, da die Drainagen die Wassermassen wohl nicht mehr aufnehmen konnten. Der Strom inklusive aller Straßenlaternnen war auch schon ausgefallen und sollte bis zu unserer Abreise auch nicht mehr wiederkommen.
Ein neuerliches Abhalten der "Familiekonferenz" war nötig, um das Vorgehen für die nächsten Tage zu besprechen.
Zunächst einmal hatte Justus am nächsten Morgen Geburtstag und das sollte gebührend gefeiert werden, egal wie das Wetter sich verhielt. Anschließend wollten wir eigentlich weiter nach Zingst / Darß, aber die Wettervorhersage für die Gegend und die folgenden Tage war grausig!
Viel besser war das Wetter aber 350 Kilometer weiter im Westen: Im Norden von Schleswig Holstein und an der Nordseeküste waren für die kommenden Tage mehr als 12 Sonnenstunden pro Tag vorrausgesagt! Die Entscheidung fiel schnell und einstimmig! Wofür sind wir schließlich mobil und flexibel? Das exakte Ziel war auch schnell festgelegt: Es sollte nach Schleswig an die Schlei gehen!

Nach dem Aufwachen am Morgen stand nun aber erstmal unser Justus im Mittelpunkt: Schließlich wurde der kleine Kerl heute 4 Jahre alt! Das mußte natürlich gefeiert werden, was wir uns auch nicht nehmen ließen.
Das Auspacken der Geschenke war natürlich vor ...
... dem Frühstück fällig!
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf dem Weg Richtung Schleswig, dem guten Wetter entgegen!

Schon Unterwegs klarte der Himmel zusehends auf und rund um Lübeck lachte uns die Sonne vom wolkenfreien Himmel entgegen! Die Entscheidung den Ort zu wechseln schien die Richtige gewesen zu sein!

Gegen frühen Nachmittag kamen wir am Stellplatz an, der diesmal direkt am Schleswiger Yachthafen lag. Direkt an der Mole war leider kein Platz mehr frei, aber in zweiter Reihe hatten wir viel Platz zum Ausbreiten und die Kinder zum Spielen. Natürlich räumten wir sofort unsere Möbel raus und genossen nach drei Tagen Abstinenz die wärmenden Sonnenstrahlen.
Unser Stellplatz
Direkt am Ufer war leider nichts mehr frei...
Wir genossen den sonnigen Nachmittag in vollen Zügen, zumal die Kinder in unmittelbarer Umgebung auf einem ehemaligen Landesgartengelände einen großen Abenteuerspielplatz entdeckten und so prima beschäftigt waren. Später erkundeten wir das Städtchen und kauften noch für ein üppiges Abendessen ein, das wir natürlich im Freien aßen.

Der nächste Morgen beginnt mit einer Überraschung, finden wir nämlich nach dem Aufwachen frische Brötchen am Außenspiegel! Prima, so kann der Tag bei einem sonnigen Frühstück vor unseren Womos beginnen.
Nach dem obligatorischen Abwasch machen wir unsere Fahrräder startklar, denn ein besonderes Museum steht heute auf dem Programm: Haithabu, die alte Wikingersiedlung, an einem Seitenfjord der Schlei gelegen und gut von unserem Stellplatz aus mit dem Rad zu erreichen.
Abfahrt!
Blick von anderem Schleiufer auf Schleswig und den Womostellplatz
Das Museum ist zweigeteilt. Einmal gibt es das neue hochmoderne Wikingermuseum mit den vielen hier ausgegrabenen Fundstücken und zum anderen an der Stelle, an der auch die historische Siedlung stand, einige orignalgetreue Nachbauten der damaligen Wikingerhäuser, die von ein paar Freiwilligen in den Sommermonaten genauso bewohnt und bewirtschaftet werden, wie vor 1000 Jahren!
Das Wikinger Museum
Freilichtmuseum Haithabu
Auch alltägliche Dinge wie ein Suppenlöffel wollen erstmal hergestellt werden...
"Wohnstube"
Weg zum Hafen
Wir hatten das Glück. gerade zu dem Zeitpunkt einzutreffen, als eine tolle Führung beginnen sollte. Wir zögerten nicht lange und zahlten den zusätzlichen Obulus. Das zahlte sich aber auch umgehend aus: Die Dame verstand es ausgezeichnet auch den Kinder eine Menge Details zum Leben und der Bedeutung der damaligen Siedlung zu vermitteln.
Langsam neigten sich die 14 Tage Pfingstferien dem Ende zu, jetzt galt es zu entscheiden, ob wir noch ein oder zwei Nächte an der Schlei dranhängten oder nochmal den ort wechselten, bevor wir uns langsam wieder in Richtung Heimat aufmachen mußten. Für Schleswig sprachen der tolle Stellplatz, die wunderbare Schlei und viele, viele Kilometer Fahrradweg, die erkundet werden wollten. Das wären aber immer durchaus längere Touren geworden, die wir schlußendlich dann Justus doch nicht zumuten wollten. Auch wenn die Entscheidung nicht leicht war, beschlossen wir nochmal am nächsten Morgen zu packen und die beiden letzten gemeinsamen Nächte auf einem Stellplatz in St. Peter-Ording zu verbringen.

Wieder waren wir nach dem Frühstück am nächsten Tag unterwegs. Allerdings war die Fahrt diesmal nicht besonders lang und schon früh erreichten wir den angesteuerten Wohnmobilhafen, der mit einer tollen Ausstattun, aber auch mit gesalzenen Preisen glänzte.
Stellplatz in St. Peter-Dorf
Das schöne Wetter auf den Bilder trügt ein wenig, denn wie es sich für die Nordseeküste gehört, bläst ein kräftiger Wind und ließ die gefühlte Temperatur doch um einiges sinken. Trotzdem bestiegen wir tapfer unsere Räder, um uns auf die Suche nach dem legendären Strand zu machen. Nach kurzer Fahrt durch den angrenzenden Ort und etwas längerer, weil gegen den Wind führenden, Tour am Deich entlang erreichten wir nach einer dreiviertel Stunde die Seebrücke von St- Peter-Ording!
Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit packte der Kontrolleur der Kurausweise gerade seine Sache zusammen, so das wir uns kurzentschlossen auf den Weg zum Meer machten.