Familie Ralf unterwegs....
Familie Ralf unterwegs....
7.August

Größere Kartenansicht Heutige Etappe: Karlskrona - Ronneby - Getnö Gard

Nach dem Frühstück, das wir aufgrund des immer noch wolkenlosen Himmel wieder einmal vor unserem Womo einnehmen konnten, begannen wir unsere Sachen zusammen zu packen, da wir ab heute einen Stellplatz auf dem Naturcampingplatz „Getnö Gard“ reserviert hatten. Wir reisten mit gemischten Gefühlen ab. Dieser Platz auf den Schären vor Karlskrona hat uns so gut gefallen, dass wir gerne länger geblieben wären.

Gegen 11.00 Uhr verließen wir das Gelände und suchten erstmal einen Supermarkt, um für die nächsten Tage unsere Vorräte aufzufüllen. „Getnö Gard“ sollte mitten in der Wildnis liegen, kilometerweit von der nächsten Siedlung entfernt.

Auf dem Weg nach "Getnö Gard" hatten wir noch einen Zwischenstopp in Ronneby geplant. Ronneby ist ein kleiner Kurort mit einem berühmten Park: "Ronneby Brunnspark". Unser Reiseführer schwärmte in den höchsten Tönen von der Parkanlage, also machten wir uns nach dem Einkauf auf den Weg dorthin.
Und tatsächlich: Der Reiseführer hatte nicht zuviel versprochen: Ein tolles Gelände mit lichtem Laubwald, riesigen Granitfelsen und mittendrin, wie zufällig, einige Themengärten erwarteten uns. Ein Rosengarten, ein japanischer Garten und ein Abenteuerpfad für Kinder, waren zu entdecken.
Die Kinder suchen begeistert nach den Schildern eines Waldlehrpfades
Trolle waren auch nicht fern
Fast 2 Stunden wanderten wir durch den Park und die Kinder schliefen nach der Rückkehr zum Wohnmobil gleich ein.
Der Wanderausflug zollte seinen Tribut...

Die verbleibenen 80 Kilometer bis zum „Getnö Gard“ vergingen so wie im Fluge. Circa 8 Kilometer vor dem Ziel ließen uns sowohl Navi, als auch Beschilderung auf eine kleine, einspurige Strasse abbiegen, die mitten in die Wildnis zu führen schien. Eine Geschwindigkeit von mehr als 40km/h erschien uns schon als halsbrecherisch, zumal die enge und kurvenreiche Streckenführung das Ausweichen von entgegenkommenden Fahrzeuge schlicht unmöglich machte. Also tasteten wir uns vorsichtig vorwährts, immer in Sorge um uns und unser neues Gefährt. Aber endlich erreichten wir das Ende der Strasse, welche übrigens von Anfang an als Sackgasse ausgeschildert war: Einen auf einer Halbinsel gelegenen, alten Bauernhof, der heute die Verwaltung des Naturparks und Campingplatzes „Getnö Gard“ beherbergt.
"Getnö Gard" Rezeption

Die Anmeldung verlief aufgrund der Reservierung zügig und problemlos. Schnell erreichten wir unseren Wunschplatz direkt am Wasser. Der bewaldete und nicht besonders ebene Platz forderte unsere ganze, noch junge, Campererfahrung, aber schlussendlich stand das Womo einigermaßen gerade.
Auch wenn die sanitären Anlagen eher einfach waren, überzeugte die Lage des Campingplatz uns auf Anhieb: Rund herum Wasser bis zum Horizont nur unterbrochen von großen und kleinen felsigen und bewaldeten Inseln. Soweit das Auge blickte: Keine Anzeichen von menschlicher Zivilisation! So hatten wir uns vorgestellt!
Wir machten uns leckere Fajitas zum Abendessen und genossen den späten Sonnenuntergang in vollen Zügen. Direkt neben unserem Wohnmobil befand sich eine Feuerstelle und die Kinder waren den ganzen Nachmittag damit beschäftigt gewesen im Wald nach Holz zu suchen. Natürlich müssen wir dieses dann auch anzünden. Also sitzen wir noch lange am knisternden Lagerfeuer und die Kinder lassen sich ein paar gegrillte Marsh Mellows schmecken...
8.August

Heute morgen waren wir früh auf, denn wir hatten viel vor! Schon früh gingen wir zur Rezeption, um ein Kanu für den ganzen Tag zu mieten. Zusammen holten wir die erforderlichen Paddel und Schwimmwesten ab, packten Proviant für den Tag und natürlich die Angeln ein und gingen vor zum Bootsanleger. Unser Kanu lag kopfüber am Ufer und es kostete Sonja und mir einige Mühe es ins Wasser zu wuchten.
Die Kinder und das ganze Gepäck wurden anschließend verladen und bald schon stachen wir in See.
Das Rudern zu viert klappte erstaunlich gut, woran aber der Rückwind nicht unerheblich Anteil hatte. Trotzdem gab es schon bald die ersten Kritik von Sonja, da sie das Gefühl hatte alleine für den Vortrieb zuständig zu sein. Tatsächlich mußte ich immer mal wieder mit dem Rudern aussetzen, um das Kanu in der richtigen Richtung zu halten. Dummerweise immer dann, wenn Sonja sich zu mir umdrehte...

Nach einiger Zeit entdeckten wir ein kleine (vielleicht 20 m im Durchschnitt) kreisrunde Insel mit ein paar Bäumen bewachsen. Obwohl wir schon von Ferne ein Schild entdeckten, auf dem wir ein „Betreten verboten“ vermuteten, hielten wir auf die Insel zu.
Beim Näherkommen erkennen wir, dass tatsächlich das Betreten nicht erwünscht ist. Allerdings nur von Anfang April bis Ende Juli. So ein Glück! Sogleich nehmen wir die Insel in Besitz. Die Angeln werden ausgepackt, die Picknickdecke ausgebreitet, die Sonne scheint nach Kräften und wir lassen es uns so richtig gut gehen. So verbringen wir fast den ganzen Tag mit „Insel Hopping“.
Einer unserer einsamen Anlegestellen

Gegen späten Nachmittag haben die frische Luft und die Anstrengung ihre Spuren bei uns hinterlassen und wir kehren müde, aber zufrieden, zurück zum Campingplatz. Nach dem Essen fragte mich Max, ob wir die übliche „Gute Nacht Geschichte“ nicht gegen einen abendlichen Angelausflug tauschen konnte. Klar, das ich mich überreden ließ, hatte Max doch in den letzten Tagen mit so viel Ausdauer das Angeln betrieben, aber noch nie einen Fisch gefangen. Die Verhältnisse heute abend waren perfekt: Die Sonne versank wieder langsam im See und wir suchten uns eine einsame Stelle, an der wir unsere Angeln auswarfen. Und endlich nach über einer Woche in Schweden fingen wir unsere ersten Fische: Rotaugen, somit nicht besonders zum Verzehr geeignet, aber egal: Max war stolz wie Oscar!

9. August

Der heutige Tag hat ein Motto: „Nichts tun!“ Nach einem gemütlichen Frühstück mit Eiern und Speck sind die Kinder bald auf dem Campingplatz verschwunden und Sonja und ich genießen die Ruhe und das tolle Wetter. Später legen wir uns ans Ufer zwischen die Felsen und die Kinder spielen im nur knietiefen Uferbereich des Åsnensees. Einfach mal die Seele baumeln lassen tut richtig gut. Gegen Abend versuchen wir unseren Angelerfolg von gestern zu wiederholen, geben aber eine Stunde später wieder auf, die Fisch haben gestern wohl gelernt, dass man auf Stockbrotteig nicht hereinfallen sollte.

10.August

Heute haben wir vor einen der zahlreichen markierten Wanderwege im Naturpark zu erwandern. Zusammen wählten wir eine Route, auf der wir blauen Eulen auf Wegen entlang der Halbinsel durch Wälder und Felsenfelder folgen.
Die Kinder haben beim Auskunschaften der Route viel Spaß und Sonja und ich genießen sehr die unberührte Landschaft und die, von unseren Kindern abgesehen, vollkommende Stille.
Die Kinder suchen fleißig nach den Wegweiser
Rechts und links...
...des Pfades...
...unberührte Natur soweit das Auge reicht!

Fünf Kilometer wandern wir durch die Natur, bis wir kurz vor dem Erreichen unseres Campingplatzes in der Ferne Donner hören. Der Himmel war heute morgen zwar nicht so wolkenlos wie in der gesamten letzten Woche, aber nach Regen sah es eigentlich auch nicht aus. Kaum zurück auf dem Campingplatz fängt es an zu tröpfeln. Trotzdem gehen wir noch zur Rezeption, hatten wir doch den Kindern ein Eis für ihre Leistung beim Wandern versprochen. So gerade noch gelingt es uns den Hof trocken zu erreichen. Den ersten Regenschauer verbringen wir eisessend in der Scheue, aber in der Ferne zieht bedrohlich dunkel das Gewitter auf. Wir nutzen eine kurze Regenpause und rennen zu unserem Hymer. Im Vorzelt angekommen, sehen wir mit einigen Erstaunen statische Entladungen, sogenanntes Elmsfeuer, an unserem Markisengestänge und ich dränge Sonja und die Kinder in das Wohnmobil. Das Gewitter tobt eine gute Stunde. Die Kinder sind sowieso müde von unserer Wanderung und so verbringen wir, wenn auch nicht ganz freiwillig, eine gemütliche Mittagspause im Wohnmobil.
Nachdem die Wassermassen im Waldboden versickert waren, waren die Kinder schon wieder unterwegs, hatten sie nämlich Tags zuvor ein Brüderpaar aus Regensburg kennengelernt, mit denen sie gerne auf dem Gelände umherstreiften. Sonja vertiefte sich in Ihr Buch und ich nahm mir meine Angel und ging alleine zum See. Dort war es herrlich ruhig. Aufgrund des kürzlichen Unwetters waren keine Boote oder Schwimmer mehr an der Anlegestelle des Campingplatzes und ich hatte alles für mich. Ich setzte mich auf den Steg, warf die Angel aus und genoss die Stimmung. Ich fing sogar etwas: Ein Rotauge und einen Barsch, beide aber noch Jahre davon entfernt als Mahlzeit in der Pfanne zu enden. Gegen Abend brieten wir, sehr amerikanisch, Burger auf unserem Gasgrill und begannen danach unser inzwischen einigermaßen trockenes Vorzelt samt Stühlen und Tischen einzuräumen, soll es doch am nächsten Tag schon früh weiter in Richtung Glasland / Lönneberga gehen....

11. August

Größere Kartenansicht Heutige Etappe: Getnö Gard - Kosta - Mariannelund

Die Entscheidung unsere Campingmöbel und das Vorzelt am Vorabend einzuräumen hat sich als goldrichtig erwiesen: Mitten in der Nacht hatte es wieder angefangen ergiebig zu regnen und nach dem Aufwachen war der gesamte Waldboden derart aufgeweicht, dass ich schon Sorge hatte, nicht aus eigener Kraft von unserem Stellplatz zu kommen. Diese war aber unbegründet: Schon um 08.30 Uhr fuhren wir quer über den ganzen Campingplatz zur Ver- und Entsorgungsstelle, um für die nächsten Tage gerüstet zu sein und um 09.00 Uhr kämpften wir uns wieder die 8 Kilometer über die enge und holprige „Zufahrtstrasse“. Immer in Sorge, dass hinter der nächsten Kurve Gegenverkehr lauern könnte...

Wir hatten gestern noch mit der Familie telefoniert, die wir an unserem ersten Abend in Schweden kennengelernt hatten. Sie befanden sich bereits auf einem hübschen Campingplatz in Mariannelund. Die geneigte Astrid Lindgren Leser wird jetzt aufhorchen, spielt dieser Ort unter anderem beim „Michel aus Lönneberga“ eine Rolle. Tatsächlich befindet sich die Heimat der bekannten Kinderbuchautorin und damit auch ein Großteil der Schauplätze ihrer Erzählungen genau in dieser Gegend. Mariannelund sollte auch heute unser Ziel sein. Allerdings wollten wir die 200 Kilometer bis dahin kurzweilig gestalten. So hieß unser nächstes Zwischenziel, nach einem ausführlichen Einkauf für die nächsten Tage, Kosta. Dort sind nicht nur die mitunter bekanntesten Glasmanufakturen Schwedens beheimatet, sondern auch ein Elch Park, der laut unserer Internetrecherche einen Besuch wert sein sollte. Gegen Mittag kamen wir in Kosta an und nutzten einen kurzen Regenschauer zu einem kleinen Picknick um dann zur „Elchsafari“ aufzubrechen. Bei dem Park handelte sich um ein kleines und ein sehr weitläufiges Gehege, in dem sich Elche befinden sollte. Die Besucher hatten nun die Gelegenheit auf einem ca. 2 Kilometer langen Pfand rund um das große Gehege von zahlreichen Aussichtstürmen Ausschau nach Elchen zu halten. Sollte das kein Erfolg haben, hat man in dem kleinen Gehege zumindest die Möglichkeit Silvia und Karl-Gustav zu bestaunen: Dabei handelte es sich natürlich nicht um das Königspaar, sondern um zwei Elche, welches sich dort aufhielt. Aber wir hatten Glück: Gleich zu Beginn des Pfades erhaschten wir einen ausführlichen Blick auf eine Elchkuh und Ihre zwei acht Wochen alten Kälber. Wir waren begeistert auch einmal "Elchbabys" zu sehen, auch wenn Max schnell feststellte, dass die "Babys" schon größer waren, als unser heimisches Rotwild. Weitere Elche konnten wir leider nicht mehr im Dickicht ausmachen, auch wenn unsere Jungs darauf bestanden, jeden einzelnen Aussichtsturm zu besteigen. Der Elchbulle Karl-Gustav war dann aber noch mal ein echtes Highlight. Riesengroß mit einer Schulterhöhe von über 2,30m und doch recht grazil, da diese Tiere aufgrund der ungewöhnlich langen Beine und dem relativ schmalen Körper überhaupt nicht bullig wirkten.
"Sylvia" gönnt sich ein Fußbad
"Karl - Gustav" läßt sich von uns füttern und sogar anfassen

Nach der Elchsafari ging es weiter in den Ort Kosta hinein. Sonja wollte doch gerne einen Blick in einen der Glasfabriken werfen, auf der Hoffnung nach einem Schnäppchen. Wir entdeckten aber nur ein großes Verkaufshaus, einer Outletmall in Amerika nicht unähnlich, vor dem hunderte PKWs parkten. Die Entscheidung diese links liegen zu lassen viel uns nicht sehr schwer und wir nahmen die restlichen 130 Kilometer nach Vimmerby bzw. Mariannelund unter die Reifen. Gegen 17.00 Uhr kamen wir dort an, die Kinder verschwanden gleich mit Ihren Hamburger Freunden auf dem Spielplatz und ich kümmerte mich um das Abendbrot. Wir verzichteten darauf unsere Möbel und die Markise aufzubauen, da wir am nächsten Tag mit dem Wohnmobil die Attraktionen Katthulthof, Bullerü und Vimmerby anfahren wollen. Mit unseren Bekannten und unserer letzten Flasche Wein ließen wir den Abend ausklingen.

12. August

Größere KartenansichtHeutiger Ausflug: Mariannelund - Katthult Hof - Bullerbü - Vimmerby - Mariannelund

Da wir gestern ja nur Strom angeschlossen haben, sind wir gleich nach dem Frühstück abfahrbereit. Nur ca. 12 Kilometer von unserem Campingplatz entfernt liegt der Katthulthof. Dieser liegt allerdings nicht wie in der Romanvorlage in Lönneberga, das übrigens auch nur ein paar Kilometer südlich von Mariannelund entfernt liegt, sondern nördlich. Es handelt sich dabei um den Hof, auf dem Ende der 70er Jahre die Michel Filme gedreht wurden. Dieser besagte Hof entsprach der Romanvorlage am ehesten und wurde deswegen ausgesucht. Da unsere Kinder , quasi als Vorbereitung auf den Urlaub, die Michel Filme mehrfach gesehen hatten, war das Hallo natürlich ein Großes, als die Beiden das Haus, das Plumpsklo, Alfreds Haus und natürlich den Tischlerschuppen samt Holzmännchen wieder erkannten.
Das Haupthaus
Das Plumpsklo inklusive dem Fenster, in dem Michels Vater stecken blieb...
Das Haus vom Knecht "Alfred"
Im Tischlerschuppen
Leider ließ sich nur der Schuppen auch von Innen besichtigen, da der Hof ansonsten privat bewohnt ist. In dem, im eigentlichen Vorratsschuppen, befindlichen Astrid Lindgren Shop, bekamen unsere Kinder dann die obligatorische „Müsse“ und „Büsse“, worauf sie beiden ihre Ähnlichkeit mit dem berühmten „Vorbild“ noch weiter verstärkten.
Unsere beide "Michel"

Der nächste Stopp war dann in Bullerbü, welches tatsächlich existiert, war es doch der kleine Weiler, in dem der Vater Astrid Lindgrens groß geworden ist. Der Ort sah aus, wie aus einen der Bücher ausgeschnitten. Wer einmal in das Buch „Die Kinder von Bullerbü“ hineingeschaut hat, erkennt hier jede Tür und jeden Baum wieder. Auch hier sind die drei Häuser, der Nordhof, der Mittelhof und der Südhof in Privatbesitz, aber in einer Scheunen konnten die Kinder im Heu toben und davor Mama und Papa Kaffee sowie selbstgebackene Waffeln genießen, was wir auch in Anspruch nahmen.
Bullerbü besteht aus exakt 3 Häuser: Dem Nord-, Mittel- und Südhof
Der Nordhof
Auf dem Heuboden
Kaffeepause
Pipi Langstrumpfs "Lemonadenbaum"
Inzwischen war es kurz nach 15.00 Uhr und wir beschlossen noch abschließend nach Vimmerby selbst hinein zu fahren. Dort war Astrid Lindgren aufgewachsen und hat dort auch bis zu ihrem Tod gelebt. Viele Orte aus den verschiedenen Romanen wie z.B. Pipi Langstrumpf oder Kalle Blomquist fand man dort wieder. Aber auch sonst wusste der Ort mit seinen alten, bunten und hölzernen Stadthäusern zu gefallen. Nach dem Besuch in einer Pizzeria kehrten wir um 18.30 Uhr wieder zum Campingplatz zurück.

13. August

Größere Kartenansicht Heutige Etappe: Mariannelund - Läckö

Für den heutigen Tag war Regen vorhergesagt und wir wollten das schlechte Wetter ausnutzen, um heute eine relativ lange Etappe nach Nordwesten zu schaffen. Das heutige Ziel war Schloß Läckö am südlichen Ufer das größten scandinavische Sees, dem Vänernsee, gelegen. Mit mehr als 5600 qkm ist der Vänernsee mehr als zehnmal so groß wie der Bodensee und damit der drittgrößte See Europas.

Fast 250 Kilometer Landstrasse wollten zurückgelegt werden. Allerdings war das Wetter zumindest am Vormittag doch recht sonnig, aber wir ließen uns nicht beirren, hatten wir spätestens in 3 Tagen einen längeren mindestens viertägigen Stopp an der Westküste geplant, der uns alle für die Fahrerei entschädigen sollte. Gegen 16.00 Uhr kamen wir nach entspannter Fahrt am Slott Camping Läckö an und uns erwartete sowohl ein idyllischer Stellplatz mitten im Wald, nur einen Steinwurf vom Schloß und dem Seeufer entfernt, als auch ein heftiger Gewitterschauer.
Unser heutiges Ziel: Schloss Läckö
Wasser soweit das Auge blickt. Die Beschreibung Meer würde wohl eher zutreffen...
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Unser Stellplatz. Sehr idyllisch, wenn die Mücken nicht wären...
Wir nutzten die Zwangspause zu einer weiteren "Michel" Vorstellung auf meinem Laptop für die Kinder und zum Essen kochen. Nach dem Essen riss der Himmel auf und wir erkundeten zu Fuß die nächste Umgebung. Leider hatte es in letzter Zeit wohl schon einige sehr ergiebige Schauer gegeben, denn weite Teile des Areals waren überflutet, was Myriaden von Stechmücken zum schlüpfen nutzen. Wir flüchteten zurück in ins Wohnmobil und ließen den Abend dort ausklingen.

14. August

Größere Kartenansicht Heutige Etappe: Läckö - Kungshamn

Heute morgen stand die Besichtigung des Schloßes auf dem Programm. Unsere Kinder waren sich sicher dort auf ein Burggespenst zu treffen und Sonja und ich sind gespannt auf die Geschichte, die das 800 Jahre alte, im 17. Jahrhundert zum Barockschloß ausgebaute, Gemäuer zu bieten hat. Zuerst aber verließen wir wieder den Campingplatz und parkten unser Womo auf dem Besucherparkplatz des Schloßes, um der Berechnung eines weiteren Tages aus dem Weg zu gehen. Das Schloß war beeindruckend, genau wie der Eintrittspreis. Aber da außer zeitgenössischer Kunst auch das Leben in der Burg vor 400 Jahren dargestellt wurde, war es gerade für unsere Kinder ein tolles Erlebnis.

Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite, also beeilten wir uns die nächsten 150 Kilometer zurück zulegen, um an unserem Ziel für die nächsten 3 oder 4 Tage anzukommen: Kungshamn
Dort soll uns eine grandiose Scherenlandschaft und ein schöner Campingplatz erwarten. So zumindest die Aussage von einigen Usern aus dem Wohnmobilforum.

Schon um 15.00 Uhr kamen wir in Kungshamn, bei immer noch ungetrübten Sonnenschein, an und schnell ist das Wohnmobil für die nächsten Tage aufgebaut. Die Kinder sind gleich auf dem riesigen Spielgelände verschwunden und Sonja und ich habe die Gelegenheit die komfortabelsten Sanitäranlage unserer bisherigen Reise zu besichtigen.
Gegen Abend sammeln wir unsere Kinder wieder ein und klettern auf die umgebenen Felsen um die ausgeschilderte Badestelle zu besichtigen. Als wir den Gipfel der ca. 10 m hohen Granitfelsen erklommen hatten sind wir wirklich überrascht: Vor uns liegt ein Felsenmeer und ganz am Horizont erkennt man hier und da ein wenig das Wasser durchblitzen. 500 m weiter erwartete uns eine toller Strand mit kristallklarem Wasser und einer in die Felsen eingelassenen Rutsche und einem Sprungturm. Nur mit Mühe können wir die Kinder davon abhalten, sich in die Fluten zu stürzen. Einfach toll - wenn das Wetter die nächsten Tage mitspielt, haben wir genau den richtigen Ort für eine mehrtägige Fahrpause angefahren.

...weiter geht es im Schweden 2009 Teil 3