Familie Ralf unterwegs....
Familie Ralf unterwegs....
18.08.11

Größere Kartenansicht Dunvegan (Isle of Skye) -> Laide

Heute lag er mal kräftig daneben, ... der Wetterbericht! Gott sei Dank, denn er hatte für heute ganztägig Regen vorhergesagt. Tatsächlich war es zwar bewölkt, aber geregnet hat es nicht einmal.
Trotzdem hatten wir schon am Vorabend begonnen unsere Sachen zusammen zu räumen, um heute früh los zu kommen. Wir fuhren erst zur Hauptstadt der Isle auf Skye, nach Broadford, um für die nächsten Tage einzukaufen und unsere Vorräte an Diesel aufzufüllen. Auf dem folgenden Streckenabschnitten sollen Tankstellen nämlich sowohl rar als auch teuer sein.
Danach geht es über die relativ neue Brücke zurück aufs Festland, wo wir dann auf den "Western Ross Coastal Trail" abbiegen, einer Panoramastraße, die abwechselnd durch die Highlands, an einsamen Lochs vorbei und dann wieder ein Stück direkt am Meer entlang führt. Gerade weil, wider Erwarten, auch das Wetter mitspielt sind die folgenden 70 Meilen das reinste Vergnügen! Selbst die Kinder sind beeindruckt und nicht einmal kommt die berüchtigte Frage: "Wann sind wir endlich da?"
Gegen 15.00 Uhr fahren wir kurz vor Ullapool in Laide an einem winzigen Campingplatz vorbei, der direkt an einer einsamen Bucht mit Sandstrand liegt. Da wir sowieso schon weiter gefahren waren, als wir es ursprünglich geplant hatten, fuhren wir kurzentschlossen in die Einfahrt und durften uns nach dem Einchecken und einer Tagesgebühr von gerade einmal 16 Pfund einen Stellplatz aussuchen, denn wir waren, zumindest zu diesem Zeitpunkt, die einzigen Gäste am Platz.
Wir fuhren ganz ans Ende und dort bis zur Abbruchkante zum Strand und hatten so einen traumhaften Ausblick! Und sehr ruhige Nachbarn, denn neben uns floss noch ein kleiner Bach ins Meer und daneben die Überreste einer kleinen Kapelle und ein alter Friedhof, auf dem die letzte Beerdigung, den Grabsteinen nach, aber gut 150 Jahre her ist.
Die Kinder genossen sehr die Spielmöglichkeiten am Bach, Strand und Meer und waren bis zum Abendbrot nicht mehr gesehen, so dass Sonja und ich den grandiosen Ausblick in Ruhe auskosten konnten.
19.08.11

Größere Kartenansicht Laide -> Ullapool

Nach einer herrlich ruhigen Nacht ohne Midgets, aber mit dem angenehmen Geräusch der leichten Brandung am nahen Strand, wachten wir bei strahlenden Sonnenschein auf. Nicht eine Wolke trübte den Himmel und da auch immer noch ein leichter Wind zu spüren war, war es auch mit den Midgets nicht weit her! Nun stand unserem ersten Frühstück im Freien, seitdem wir in Schottland sind, nichts im Weg!
Danach packten wir zusammen und unter dem Protest der Kinder, die gerne noch länger hier geblieben wären, ging es weiter Abrichtung Norden. Für heute war allerdings keine große Etappe geplant. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt erreicht wir auch schon unser erstes Etappenziel, den Corrieshalloch Gorge, ein grandioser, von Eiszeit-Gletscher geformter Canyon!
Nachdem wir den unvermeidlichen Eintritt in Form einer Parkgebühr bezahlt hatten, ging es einen halbstündigen Pfad hinab zum Canyon, der dort von einer Hängebrücke überspannt wird. Der Blick von der Brücke ist wirklich beeindruckend, allerdings nicht so sehr für mich! Denn erstens hing über der Brücke ein Warnhinweis, auf dem zu lesen war: "6 Persons only" und wie meine engste Familie weiss, reagiere ich darauf ziemlich empfindlich. Zweitens mußte ich mit Entsetzen feststellen als ich mich auf der Brücke befand, dass das vermaledeite Ding kräftig von Links nach Rechts schaukelte und das, drittens, über einen schier unendlichen Tiefen Abgrund! Kurz gesagt, ich versuchte dieses Hindernis so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Dumm nur, das der Pfad nach einer Weile an einer Plattform endete, die über dem Abgrund schwebte und ich danach den gleichen Weg wieder zurück mußte. Nun ja, der Rest der Familie gefiel der Ausflug und hatte sichtlich Freude an meiner Todesangst, die wir immerhin nicht mal extra bezahlen mussten.
Anschließend fuhren wir wenige Meilen weiter und kamen dann in den kleinen Fährhafen Ullapool. Laut unserem Reiseführer sollte es hier preisgekrönte Fish & Chips geben, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Auch der Ort selber wußte zu gefallen, wovon wir uns bei einem Spaziergang überzeugten.
Für den Abend hatten wir uns einen kleinen Campingplatz ganz in der Nähe ausgesucht, den wir schon kurz nach Mittag ansteuerten. Hier boten sich uns ganz ausgezeichnete Angelmöglichkeiten, die wir ausgiebig bis in den Abend hinein nutzten, wenn auch leider ohne zählbaren Erfolg.
20.08.11

Größere Kartenansicht Ullapool -> Rosemarkie

In der Nacht war innerhalb kürzester Zeit ein kräftiger Wind aufgekommen, der uns auch noch am Morgen heftig durchschüttelte, auch weil wir mit der Breitseite voll im Wind standen. Hier hielt uns also nicht mehr viel, wir packten zusammen, ver- und entsorgten unser Womo und fuhren dann nochmal nach Ullapool, um im dortigen Supermarkt unsere Vorräte zu ergänzen. Dann verlangten wir unserem treuen Wohnmobil nochmal einiges ab, denn es ging in steilen und recht engen Straßen zügig in die Highlands, die wir in östlicher Richtung nach Inverness zu durchqueren dachten. Die heutige Etappe war gerade einmal 60 Meilen lang und aufgrund unseren zeitigen Aufbruchs erreichten wir schon gegen 11.00 Uhr unser heutiges Ziel: Einen kleinen Campingplatz in Rosemarkie, nur wenige Meilen nördlich von Inverness. Der Platz selbst ist schon nett, denn man steht nur wenige Meter vom Strand entfernt mit grandiosen Ausblick in den Moray Firth, das eigentlich Highlight sind aber Delphine, die jedem Tag bei ablaufenden Wasser direkt am Strand auf Jagd gehen.
Tatsächlich sahen wir schon als wir unser Womo parkten am Strand eine Schar Menschen mit gezückten Fotoapperaten und direkt davor blitzten aus den Wellen immer wieder Delphinrücken und Schwanzflossen auf. Wie wir später erfuhren handelt es sich um eine Schule des "großen Tümmlers", wie man ihn auch aus der Flipper Serie oder vielen Delphinarien kennt, allerdings ein wenig größer, da sie aufgrund der übliche Temperaturen im Meer rund um Schottland eine viel dickere Speckschicht besitzen, als ihre Artgenossen in südlicheren Meeren.
Wir verbrachten eine ganze Weile am Strand, nicht zuletzt auch, weil es in der Sonne richtig gut auszuhalten war, bis auch unsere neuen Freunde sich langsam wieder ins tiefere Wasser zurückzogen.
Die Delphine hielten sich natürlich nicht deswegen hier auf, um uns einen Gefallen zu tun, sondern weil das Meer an dieser Stelle wohl recht fischreich ist. Das interessierte die Jungs und mich auch. Nachdem wir uns erkundigt hatten, ob das hier in Ordnung geht und wir nicht gleich einen der Delphine am Haken haben würden, machten wir ein weiteres Mal unsere Angeln klar. Tatsächlich hatte Max, mal wieder, schnell Erfolg und zog ein Meerforelle an Land! Jetzt war unser Ehrgeiz geweckt und wir verbrachten den Rest des Tages mit dem Versuch unser Abendessen noch ein wenig zu erweitern.
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